MEINE GESCHICHTE
Meine Kindheit war fröhlich, unbeschwert und ich durfte wohlbehütet in einem christlichen Zuhause aufwachsen. Meine beiden älteren Schwestern und ich bildeten das sog. Dreimädelhaus und wir wurden mit einer soliden Ausbildung für das Leben ausgerüstet. Eigentlich die besten Voraussetzungen für eine gut fundierte Zukunft und somit alles paletti. Ich arbeitete in meinem erlernten Beruf, verdiente mein eigenes Geld, wurde selbständiger, sammelte Erfahrungen und strebte nebenher die Weiterbildung an. Es lief alles wie am Schnürchen. Ich war jung, ehrgeizig und voller Power und der Fahrstuhl nach oben war nicht besetzt. Ich stieg Sprosse um Sprosse höher, doch "Flieg nicht zu hoch mein kleiner Freund, die Sonne brennt dort oben heiss..."
Es kam dann, wie es kommen musste. Ich verliebte mich hoffnungslos in eine sogenannte Liebe ohne Zukunft und damals noch ein Skandal - wo blieb nur mein Verstand? Wie im Drei-Groschen-Roman. - Ich floh in den Kongo, bewarb mich "sur place" und hatte Glück in meinem Unglück. So, und hier fing dann alles so peu-à-peu an. O ja, ich ackerte viel und zwar gleich an zwei Orten: Hauptamtlich war ich eine Mitarbeitende beim Auswärtigen Amt, damals noch Bonn, für ein kongolesisches Grossprojekt, und wenn Not am Mann war half ich noch in der Deutschen Botschaft aus, Telex nach Bonn bei Empfängen und ab und zu auch Mithilfe bei der Vorbereitung von Empfängen. Von Alkoholismus hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung.
Afrika ist faszinierend, mystisch und geheimnisvoll - einfach spannend und ich begann diesen Erdteil zu lieben. Doch dieses Afrika sollte zu meinem Wendepunkt rückwärts werden. Wir arbeiteten viel und hart (samstags und z.T. auch sonntags), also fand ich es auch okay, die wohlverdienten Feierabende und Nächte, die Partys und Empfänge gebührend zu feiern und dazu gehörte selbstverständlich auch der Sekt, der Whisky, der Weisswein und nach getaner Arbeit auch mal ein schönes, kaltes Bierchen.
Wir waren eine bunt zusammengewürfelte Clique, vor allem Deutsche, aber auch Holländer, Belgier, Franzosen, Italiener, Schweizer, Österreicher etc. und ehrlich gesagt möchte ich diese Zeit nicht missen; wir lachten viel und es bleibt unvergesslich. Dabei lernte ich meinen zukünftigen Mann kennen. Wir heirateten schnell und kopflos, und die Liebe verflog auch wieder, genau so schnell wie sie gekommen war und (m)eine Alkohol-Odyssee nahm ihren Anfang.
Der Werdegang einer weiteren brandheissen Liebe: