Onlinemeeting der Anonymen Alkoholiker

Jugendliche und Alkohol - Seite 2


Junge Leute gehen im Regelfalle davon aus, dass sie selbst keine Alkoholprobleme haben und sie auch niemals bekommen können, und wenn doch, dass sie – natürlich – jederzeit mit dem Trinken aufhören können.
Wichtig ist aber trotzdem, dass sie wissen, dass es für Betroffene Hilfe gibt und unsere Hand ausgestreckt ist. An die Anonymen Alkoholiker können sie sich erinnern,
wenn es in der Familie oder im Freundeskreis ein Alkoholproblem gibt – oder auch dann, wenn sie wider Erwarten doch in naher oder ferner Zukunft
selbst in die Abhängigkeit geraten.

Eine Studie der Gmündener Ersatzkasse (GEK) belegt eine dramatische Entwicklung: Mehr als 10.000 Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren mussten im Jahr 2003 wegen psychischer Probleme oder Verhaltensstörungen durch Alkohol in eine Klinik, doppelt so viele wie noch vor 10 Jahren. Bei Mädchen hat sich die Zahl sogar verdreifacht. (Frankfurter Rundschau vom 27. 12. 04)

Von den AA können die Jugendlichen keine "Behandlung" im medizinischen, kirchlichen oder sozialen Sinne erwarten.
Wir haben weder die Erfahrung, die finanziellen Mittel noch die Befugnis, sie bei der Arbeitssuche, bei der Wiederherstellung ihrer Beziehungen oder bei der Lösung von sozialen Problemen zu unterstützen. Hierbei werden Sie, die in diesem Schreiben angesprochenen Ärzte, Pfarrer, Sozialarbeiter, Jugendbetreuer und Lehrer, sicherlich behilflich sein können; denn Sie haben dazu Kenntnisse und Möglichkeiten, während die AA sich nur auf ihr eigentliches Problem, den Alkohol, beschränken.

Die AA informieren junge Leute am Beispiel der eigenen Lebens- und Leidensgeschichte über ihre Krankheit und den Umgang mit ihr.
Den Abhängigen unter ihnen bieten sie die wichtigste Hilfe: die gegenseitige Aussprache mit anderen Alkoholikern, die Gemeinsamkeit der Erfahrungen und die ständige Hilfsbereitschaft zu jeder Tages- und Nachtzeit. Bei den AA werden sie vorbehaltlos akzeptiert. In unserer Gemeinschaft werden sie lernen, sich wieder sicher im Leben zu bewegen– so dass Sie schließlich wieder in allen Bereichen als vollwertiges Mitglied unserer menschlichen Gesellschaft anerkannt werden.